Katholische Kirchen der Pfarrgemeinde St.Peter und Laurentius
St. Matthias
Glocken läuten Ökumenisch



Vom Architektenwettbewerb und Bau
Wer baut, muss viel überlegen. Was ist notwendig? Und nicht nur für heute notwendig, auch für die überschaubare Zukunft? Was ist zweckmäßig? Was darf es kosten? Das alles ist leichter gesagt als getan. Ein Architektenwettbewerb sollte helfen, den richtigen Planer und das richtige Konzept zu finden. Mit Hilfe des Erzbistums Köln ausgeschrieben, erbrachte der Wettbewerb vier Entwürfe.
Am 16. November 1973 brachtete die Jury über den eingereichten Arbeiten. Unter dem Vorsitz von Regierungsbaumeister a. D. Fritz Schaller, Köln - er hatte im benachbarten Werden das Priesterseminar St. Ludgerus gebaut -, bemühten sich Werner Damms, Beigeordneter für das Bauwesen der Stadt Kettwig, Oberbaurat Dr. Karl Josef Bollenbeck von der Bauabteilung des Erzbistums Köln, Pfarrer Gerd Steinberger und Vermessungsingenieur Theo Basten vom Kirchenvorstand St. Peter in Kettwig um ein sachlich-gerechtes Urteil. Der Entwurf mit der Kennziffer 17171 schien der Jury am besten dem zu entsprechen, was gedacht war.
Hinter der Kennziffer verbarg sich Architekt Professor DipL. Ing. Gottfried Böhm, Köln, dessen "Niederbergischer Dom" am Wallfahrtsort Neviges nicht nur in Fachkreisen stark beachtet wird. Böhm bekam den Auftrag, das Gemeindezentrum für die Kettwiger Neubürger Auf der Höhe zu planen. Hier sein Konzept:
Das Zentrum der Anlage ist von einem großen Hallendach überspannt, das als Hauptdach die Kirche überdeckt. Die anderen Gebäude (Pfarrheim, Bücherei, Kindergarten und -hort) sind an diese Halle herangeschoben und bilden einen den Kirchenraum umgreifenden Vorplatz, in den das Leben aus all diesen Raumgruppen eingreift. Dort ist der Treffpunkt der Gemeinde für Gespräch, Spiel, Feste, Musik und kleines Theater.
Die Empore, die aus dem Kirchenraum wie aus den anderen Räumen in die Halle übergehen, tragen dazu bei, daür die Halle vielfach genutzt werden kann.
Der Kirchenraum hat einen vieleckigen Grundriß. Der Haupteingang liegt an der Südseite, gegenüber dem Altarraum an der Nordseite. Es sind noch zwei Nebeneingänge vorhanden.
Der Kirchenraum wird auf 2,50 m Höhe von einer Galerie umschlossen, die sich seitlich zu Emporen, für Orgel, Sänger und Schola, erweitert. Mit drei Innentreppen ist sie an den Kirchenraum angeschlossen. Die Umfassungswand über der Empore bis zur freien Dachkonstruktion ist verglast. Die Galerie wird nach außen zum überdeckten Kirchplatz durchgeführt und ist mit diesem durch zwei freie Treppen verbunden. Der Raum ist so entworfen, dass die Gemeinde von drei Seiten den Altar umstehen kann.
Der erste Spatenstich durch
Pfarrer Steinberger auf dem Bagger
Bild rechts
Das Pfarrheim enthält einen Versammlungsraum, 60 qm groß, und einen Gruppenraum für die Erwachsenenarbeit (25 qm).
Im Untergeschoß befindet sich ein ebenfalls qm großer Raum für die Jugendarbeit. Und zusätzlich noch ein Gruppenraum mit 25 qm. Das Obergeschoß birgt einen zusätzlichen Gruppenraum von 25 qm Größe, den Galerieraum.
Von der geräumigen Vorhalle mit Garderobe wird auch die Bücherei erreicht, die einen Ausgaberaum hat und einen Büchereiraum mit Lesegalerie. Diese ist über eine Wendeltreppe erreichbar.
Das Raumprogramm für das Kinderhaus wird bestimmt durch die Richtlinien für Tageseinrichtungen für Kinder vom 1. April 1974. Das Gebäude ist zum Teil zweigeschossig. Im Erdgeschoß befindet sich der Kindergarten. Für drei Gruppen mit je 25 Kindern gibt es jeweils einen Gruppenraum mit Nebenraum, Wasch- und WC-Anlagen, Abstellräume und Garderoben. Für die Leiterin ist ein eigenes Büro vorhanden, ferner ein Personalraum und Nebenräume und eine offene Küche mit Frühstückseinrichtung. Im befindet sich ein großer Mehrzweckraum für den Kindergarten. Außerdem gibt es im Obergeschoß noch eine Tagesguppe mit Aufgabenraum, Werkraum, Küchhe, Abstellraum, Waschräumen und Nebenräumen. Die Spielplatzflähe ist etwa 800 qm groß. Im Westen wird sie eingefaßt durch offene überdeckte Pavillons.
Die architektonische Form des Zentrums wird bestimmt durch einheitliche Dachformen, die die einzelnen Gebäudteile zusammenbinden. Dafür sind im wesentlichen Stahlbaukonstruktionen verwendet worden, die als tragende Elemente sichtbar bleiben. Die Wände sind mit Ziegelmauerwerk und” vor allem in der Kirche mit Glasflächen geschlossen. Der Boden ist mit Biberschwänzen" belegt; Altar und Ambo sowie Stele für den Tabernakel sind aus Biberschwänzen" aufgemauert.
Bauausführender Architekt ist Kurt Gänssler.
Detail von der Gravur der Rückseite Kreuzreliquientafel von 1230.
Der heilige Matthias weist mit seiner Hand auf das Evangelium
Zwischen Geburt, Tod und Auferstehung